Wenn das Stillen zum Zwang wird

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Stillen ist die natürlichste Art dein Baby zu ernähren. Die WHO empfiehlt, Neugeborene mindestens sechs Monate lang ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren.

Doch manche Mutter, die nicht stillen möchte oder kann, sieht sich heftigem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt. Das sollte so nicht sein!

In diesem Artikel möchte ich die Wogen um dieses viel diskutierte Thema glätten.

In Deutschland entschließen sich heute die meisten Frauen dazu ihr Kind (zumindest anfangs) zu stillen. Doch was ist mit denen, die nicht stillen wollen oder können? Sind ihre Kinder von Anfang an zum Siechtum verurteilt? Natürlich nicht.

auch Flaschenbabys werden groß

Auch aus Flaschenbabys können gesunde und glückliche Menschen werden. Gleichzeitig gibt es auch Stillkinder, die später Allergien oder Psychosen entwickeln. Auch wenn ich mich auf meinem Blog deutlich für das Stillen ausspreche, möchte ich hier ausdrücklich betonen, dass die Entscheidung, wie ein Kind ernährt wird, von jeder Familie individuell getroffen werden sollte, und zwar ohne, dass diese sich dafür rechtfertigen muss.

und wenn man keine Wahl hat…

Manchmal sind die Umstände so, dass man einfach keine Wahl hat. Das ist zum Glück eher selten, aber es kommt vor. Aufgrund von Medikamenten, psychischen Problemen oder Komplikationen nach der Geburt ist es
manchmal einfach nicht möglich, das Baby zu stillen. Wenn du davon betroffen bist und dir gewünscht hast, zu stillen, kann das sehr hart sein. Vor allem, wenn du auch noch dem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt bist.

stillen ohne Zwang

Stillen sollte nicht zum Zwang oder gar zu einer Ideologie verkommen. Keine Frau sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, wenn sie nicht stillen will oder kann. Ich habe Berichte von Müttern gehört, die ihrem Umfeld verheimlichen, dass sie nicht (mehr) stillen, weil sie den Druck und die missbilligenden Blicke fürchten.

Mütter unterstützen

Ich finde, niemand hat das Recht in diese Entscheidung einzugreifen. Mütter sollten stattdessen in ihrer Situation unterstützt werden. Ich finde, jede Frau sollte die Wahl haben, ob und wie lange sie stillt. Dazu gehört natürlich auch, dass alles getan wird, damit die, die stillen wollen, es auch können.

gute Aufklärung

Zur freien Entscheidungsfindung gehört es auch, Frauen über die Optionen gut aufzuklären, denn nur dann kann die richtige Wahl getroffen werden. Und wie überall ist es auch hier möglich einen persönlichen Mittelweg zu finden.

Stillmamas sind nicht besser

Stillende sind nicht automatisch die besseren Mütter. Eine liebvolle und zugewandte Pflege lässt sich auch beim Füttern mit der Flasche umsetzen. Wir sollten aufhören, andere von oben herab zu betrachten, nur weil sie einen anderen Weg eingeschlagen haben. In der Regel wollen alle Mütter nur das Beste für ihr Kind und es hilft niemand weiter, sich gegenseitig abzuwerten.

schluss mit Ideologie

Viel wichtiger, als einen ideologischen Kampf zu führen, ist wie wir mit unseren Kindern umgehen. Anzuerkennen, dass eine Mutter, die es anders macht, genauso liebevoll und verbunden mit ihrem Kind sein kann, ist ein wichtig Schritt.

die Mutter trifft die Wahl

Meine Meinung ist, Müttern sollten den Weg wählen, mit dem sie sich gut fühlen, denn dann können sie auch am meisten Energie für ihr Kind aufwenden. Es sollte nicht so weit kommen, dass sich eine Mutter zum Flaschegeben auf der Toilette verstecken muss. Genauso sollte keine Mutter in einem Café des Platzes verwiesen werden, weil sie ihr Baby stillt.

Wenn dich das Thema interessiert, schau dir gerne meine anderen Artikel zum Stillen an.

Wie du damit umgehen kannst, wenn du beim Stillen unter Druck stehst, erfährst du in meinem Artikel Stillen unter Stress.

Hast du schon mal das Gefühl gehabt, unter Stillzwang zu stehen? Teile deine Erfahrungen und Gedanken mit uns in den Kommentaren!

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