Heute möchte ich dir erklären, wie Stress das Stillen behindert.
Stress ist eine sehr verbreitete Ursache für Stillprobleme. Umso wichtiger ist es, genauer darüber Bescheid zu wissen.
Hier möchte ich dir zeigen, wie er entsteht und was du dagegen tun kannst.
Wenn es mit dem Stillen nicht klappt, kann es sehr belastend für alle Beteiligten sein. Oft verzweifeln die Mütter, sie fragen sich, ob mit ihnen oder ihrem Baby alles in Ordnung ist. In meinem Artikel über die Stillkiller habe ich versucht die häufigsten Stillhindernisse aufzuzeigen. Stress ist eines davon. Doch wie wirkt er auf das Stillen und wie kann man ihn vermeiden?
Wenn unser Körper unter Stress steht, schüttet der das Hormon Adrenalin aus, dieses blockiert den Milchspendereflex. In der Folge kann es manchmal sogar zu einem Milchstau kommen. Die Milch kommt dann nicht in Fluss.
ein Schutzmechanismus
Das ist eigentlich ein sinnvoller Mechanismus, denn im Angesicht einer drohenden Gefahr (damals in der Steinzeit war das z.B. der sich nähernde Säbelzahntiger), sollte die Mutter sich lieber in Sicherheit bringen und das Stillen später nachholen, wenn sie gut geschützt ist.
im Dauerstress
In unserem Alltag heute haben wir es zwar nur noch äußerst selten mit lebensbedrohlichen Gefahren zu tun. Aber dafür hält er nicht selten Dauerstress für uns bereit.
Hier ist eine Übersicht der häufigsten Ursachen:
Was tun, wenn ein oder gar mehrere der oben genannten Punkte auf dich zutreffen? Hier kommen ein paar Tipps.
Hab keine Angst, dass es nicht klappen könnte
Wenn du stillen möchtest und gesund bist, solltest du zunächst davon ausgehen, dass du alles mitbringst, was du brauchst. Dein Baby und du, ihr seid zum Stillen gemacht! Du hast also allen Grund, um an euch als Stillteam zu glauben. Durch diese Einstellung beeinflusst du dein Unterbewusstsein positiv.
Vertraue deinem Baby
Du bist verwirrt von zu vielen Ratschlägen, dann versuche dich auf dein Baby zu besinnen. In Sachen Stillen ist es ein echter Experte. Es weiß selbst am besten, wann es Hunger hat und wie es andockt. Du darfst ihm ruhig vertrauen.
Ruhe bewahren
Verfalle nicht in Panik, wenn etwas nicht klappt, denn das verschlimmert die Situation noch zusätzlich. Behalte stattdessen einen klaren Kopf. Meistens hilft es, wenn du ganz bewusst versuchst, zur Ruhe zu kommen und positiv zu denken.
Den Körper entspannen
Es ist hilfreich, wenn du dich in eine bequeme und entspannte Position bringst. Denn über den Körper können wir unser Unterbewusstes beeinflussen, sich ebenfalls zu beruhigen. Dabei können auch Entspannungsübungen hilfreich sein.
Eine entspannte Atmosphäre
Sorge für eine ruhige Atmosphäre oder bitte ggf. deinen Partner oder deine Partnerin das zu übernehmen. Schalte z.B. das Telefon und Handy aus und dimme das Licht. Vielleicht magst du entspannende Musik hören?
Schaffe Wärme
Ist dir warm genug? Wenn nicht schaffe Wärme: Schmuse mit deinem Baby oder Partner:in, ziehe dir Kuschelsocken über oder nutze eine Wärmflasche oder einen warmen Stilltee.
Schmerzen stillen
Wenn du an akuten Schmerzen leidest, suche eine/n Ärzt:in auf und bitte eventuell um die Gabe eines stillverträglichen Schmerzmittels.
Ehrlich sein
Hat sich Besuch angekündigt, aber du fühlst dich davon überfordert, fasse dir ein Herz und sage. Wenn du dabei ehrlich bist und sagst, dass du dich nicht gut fühlst, wirst du meist auf Verständnis stoßen. Vielleicht erhältst du sogar ein Hilfsangebot, das dich zusätzlich entlastet.
Hilfe annehmen
Hilfe anzunehmen fällt vielen Müttern besonders schwer. Aber vor allem in der Zeit des Wochenbettes ist es wichtig, sich zu schonen. Umso besser, wenn du lernst, über deinen Schatten zu springen.
Aber was, wenn es anders kommt? Was, wenn es belastende Situationen gibt, denen du nicht einfach ausweichen kannst? Der Tod einer nahen Person kurz vor oder nach der Geburt, Krankheit des Kindes, eine komplikationsreiche Schwangerschaft, das sind Dinge, die sich keiner wünscht und trotzdem passieren sie gelegentlich.
traumatische Geburten
Geburten können traumatisch sein und manchmal gilt es im Nachhinein Schmerzen oder Enttäuschungen zu verarbeiten. Dann kann es sein, dass das Stillen als nicht zu bewältigende Aufgabe erscheinen.
sorge für dich!
Zunächst solltest du für dich selbst sorgst. Fühlst du dich psychisch sehr belastet, suche dir Hilfe: Sprich mit deinem/deiner Partner:in, Freunden oder Familie darüber oder suche dir professionelle Unterstützung oder eine Selbsthilfegruppe .
gönne dir Ruhe
Bist du körperlich sehr angeschlagen, gönne dir ohne schlechtes Gewissen Ruhe. Wenn du dich besser fühlst, wird es auch die Beziehung zu deinem Kind und somit auch die Stillbeziehung verbessern.
Verzögerter Stillstart
Manchmal kann der Stillstart durch die Einnahme von Medikamenten oder eine Narkose verzögert werden. Aber auch eine notwendige medizinische Versorgung des Kindes kann das Stillen vorübergehend unmöglich machen.
Zufütterung
In manchen Fällen verliert das Kind auch zu viel Gewicht und es muss zugefüttert werden. Auch dann ist noch lange nicht aller Tage Abend. Es gibt auch Möglichkeiten stillfreundlich zu zufütten, wende dich am Besten an eine Stillberaterin.
gib nicht auf!
All das muss nicht zwangsläufig zum vorzeitigen Ende der Stillzeit führen, also Ruhe bewahren. Wichtig ist, gib nicht auf. Es gibt immer einen Ausweg. Mit ein wenig Unterstützung kannst du das Stillen versuchen, sobald es dir möglich ist.
Wenn du noch mehr über das Thema lesen möchtest, schau gerne in meiner Rubrik Stillen vorbei.
Du stillst schon länger und spürst nun zunehmend Druck von außen, dann empfehle ich dir meinen Artikel zum Thema Langzeitstillen.
Ich hoffe mit diesem Beitrag konnte ich dir Mut machen und ein paar Tipps an die Hand geben, wie du mit Stress in der Stillzeit und im Wochenbett besser umgehen kannst.
Was hat dir gegen Stress im Wochenbett geholfen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren.
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