Heute möchte ich dich mit den 11 häufigsten Vorurteilen gegen Windelfrei konfronierten.
Wer schon mal von Windelfrei gehört hat oder es gar praktiziert wird auch von ihnen nicht verschont bleiben.
Da kann es hilfreich sein, sich in Ruhe mit ihnen auseinanderzusetzen und sich klar zu machen, was hinter den einzelnen Vorurteilen steckt.
Wenn wir uns in anderen Teilen der Welt umsehen, wird schnell klar, dass es Regionen gibt, in denen es keinen uneingeschränkten Zugang zu Einwegwindeln gibt. Ausscheidungs-Kommunikation ist dort selbstverständlicher Teil der Babypflege. Babys in Windeln ist zu auch ein kulturell geprägtes Bild.
Als Begründung dafür, dass Babys Windeln brauchen, wird oft angeführt, dass sie nicht in der Lage wären, ihren Schließmuskel zu kontrollieren. Dies wurde aber in einer Studie widerlegt. In diesem Versuch wurde Babys auf die gefüllte Blase gedrückt.
Anders als erwartet, konnten die Forscher:innen jedoch keinen Urin herausdrücken. Die Babys hielten “dicht”. Mit anderen Worten: der Schließmuskel funktioniert auch schon bei den Kleinsten.
Manche Kritiker:innen setzen Windelfrei und Ausscheidungskommunikation mit Töpfchentraining gleich. Warum das nicht so ist, kannst du in meinem ultimativen Guide zur Ausscheidungskommunikation nachlesen.
Wer schon ein Baby abgehalten hat weiß, egal wie häufig man die Abläufe übt: Ein Kind, das nicht muss oder nicht will, wird nicht ausscheiden. Egal ob der Schlüssellaut ertönt oder nicht. Die Babys haben also letztendlich die Entscheidungsgewalt über ihre Körperfunktion und können diese sogar aktiv unterdrücken, wenn sie sich zum Beispiel in einer Position unwohl fühlen.
Es ist weder mehr, noch weniger Arbeit, sie ist nur anders verteilt: Das Popo Saubermachen entfällt, stattdessen hältst du das Kind ab. Eine Grafik mit Erläuterung dazu findest du in meinem Guide zur Ausscheidungskommunikation.
Wer sagt denn, dass es nur die Mütter sind, die sich um die Babypflege kümmern? Genau wie beim Wickeln können hier alle miteinbezogen werden, die engeren Kontakt zum Kind habe: Oma, Opa, große Geschwister und eine aufgeschlossene Betreuungsperson! Wer Wickeln lernen kann, kann auch abhalten lernen!
Dahinter verbirgt sich ein weiterer Irrglaube. Tatsächlich halten sogar die Inuitmütter ihre Babys bei Minusgraden ab. Entscheidend ist hier die richtige Ausstattung und Kleidung. Die Kinder sollen auf keinen Fall frieren, aber sie sollen auch leicht auszuziehen sein.
“Pannen” gehören dazu, sind aber seltener als bei Kindern, die das Bewusstsein über ihre Ausscheidungen verloren haben. Bei anderen Kindern gibt es die Pannen einfach später, wenn sie lernen, aufs Töpfchen zu gehen.
Windelfreie Zeiten sind zwischendurch trotzdem sehr empfehlenswert, weil sie deinem Kind andere Körpererfahrungen ermöglichen. Es ist aber deine Entscheidung wann und wie lange dein Kind unten “ohne” ist.
Mehr zum Thema findest du in meiner Rubrik Ausscheidungskommunikation.
Wenn du etwas über die Vorurteile gegenüber Langzeitstillen lesen möchtest, empfehle ich dir meinen Beitrag dazu.
Sind dir in deinem Alltag schon mal diese Vorurteile begegnet? Oder hast du sogar andere Vorurteile kennengelernt? Teile sie mit uns in den Kommentaren!
Erhalte praktische Tipps und Erfahrungsberichte per E-Mail und verpasse keinen neuen Beitrag zum Thema Auscheidungskommunikation mehr.